Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi
Gelernt
[Part 1]
Du hast gelernt zu schauen, was die ander'n brauchen
Ihre Bedürnisse zu kennen, alle ihre Launen
Zu bestätigen, woran sie glauben
Hast gelernt zu flüstern, während and're fauchen
Du gehörtest zu den Schlauen
Die nie viel sagen, aber sehr viel staunen
War jemand traurig, fingst du an ihn aufzubauen
Du wurdest beliebt, du begannst ihnen zu trauen
Du hast gelernt zu geben, um etwas zu kriegen
Weil alle ja die Gebenden so lieben
Du hast gelernt, als Frau hast du nett auszusehen
In Kleidern rauszugehen und dich niemals aufzulehnen
Denn wer nett ist, der wird meistens nett behandelt
Doch nett hat sich schon immer schnell in scheiße verwandelt
Du wirst gemocht, kriegst den Mann, machst ein Kind
Doch dein Kopf bleibt leer und dein Herz bleibt blind
Du machst dir Vorwürfe, warum du nicht glücklich bist
Und glaubst noch immer, die Gesellschaft unterdrückt dich nicht
Du suchst nach Wärme, willst ihre Liebe binden
Doch durch dieses Binden wirst du wahre Liebe niemals finden
Du gibst und gibst, darauf bist du stolz
Doch dieser Stolz ist wie faulendes Holz
In einem Haus, welches dir lächelnd verspricht
Dass es dich beschützt, während es über dir zusammenbricht
[Part 2]
Du triffst einen Jungen, es hätte fast gefunkt
Doch Heidi Klum hat leider zu viel Scheiße in dein Herz gepumpt
Denn du schämst dich für das, was du bist
Doch das, was du bist, ist das, was du vermisst
Denn du bist die wichtigste Person, die du je treffen wirst
Der einzige Mensch, der dich jemals retten wird
Also hör auf, deinen Körper zu verschandeln
Du willst Leuten gefallen, die dich scheiße behandeln
Und du bedankst dich noch dafür, dass dich jemand sieht
Sowas braucht ein Mensch, der ständig vor sich selber flieht
Sie füttern dich mit einem Bild von der Welt
Bis du es irgendwann selbst für die Wirklichkeit hältst
Weil du zu feige bist, selber zu fühlen
Selber zu denken und dich selber zu spüren
Du suchst Bestätigung und zahlst jeden Preis
Ich seh' Kinder auf Plakaten, die so kalt sind wie Eis
Wir sind ein Wunder, doch behandeln uns wie ein Produkt
Und sind enttäuscht, weil jeder nur auf unsre Packung guckt
Wir verarschen uns selbst für den Applaus
Wir haben dem Teufel unser Lachen verkauft
Und du redest deinem Körper ein, er wär' nicht perfekt
Er kann Leben gebären, habe ein bisschen Respekt
Vor dir selbst, deine Seele hat Hunger
Du bewohnst ein atmendes Wunder
[Outro]
Und was du brauchst, wird dir niemand geben
Wer du bist, kann dir nie jemand nehmen
Und was du suchst, wird dir nie jemand zeigen
Und was du glaubst, wird dir niemand beweisen
Denn was wir sind, hat noch niemand verstanden
Und was du fühlst, passt in keinen Gedanken
Und wer du bist, wirst du niemals ergründen
Wenn du nur tust, was sich andere wünschen