Rainer Maria Rilke
Bist Du die Nacht?
Einer, der weiße Seide trägt, erkennt
Daß er nicht erwachen kann;
Denn er ist wach und verwirrt von Wirklichkeit
So flieht er bange in den Traum und steht im Park
Einsam im schwarzen Park. Und das Fest ist fern
Und das Licht lügt
Und die Nacht ist nahe um ihn und kühl
Und er fragt eine Frau, die sich zu ihm neigt:
"Bist Du die Nacht?"
Sie lächelt
Und da schämt er sich für sein weißes Kleid
Und möchte weit und allein und in Waffen sein
Ganz in Waffen