Kurt Weill
Surabaya Johnny
Ich war jung, Gott, erst sechzehn Jahre
Du kamest von Burma herauf
Du sagtest, ich solle mit dir gehen
Du kämest für alles auf

Ich fragte nach deiner Stellung
Du sagtest, so wahr ich hier steh
Du hättest zu tun mit der Eisenbahn
Und nicht zu tun mit der See

Du sagtest viel, Johnny
Kein Wort war wahr, Johnny
Du hast mich betrogen, Johnny
Zur ersten Stund

Ich hasse dich so, Johnny
Wie du da stehst und grinst, Johnny
Nimm doch die Pfeife aus dem Maul, du Hund

Surabaya-Johnny
Warum bist du so roh?
Surabaya-Johnny
Mein Gott und ich liebe dich so

Surabaya-Johnny
Warum bin ich nicht froh?
Du hast kein Herz, Johnny
Und ich liebe dich so
Zuerst war es immer Sonntag
Das war, bis ich mitging mit dir
Aber dann, schon nach zwei Wochen
War dir nichts mehr recht an mir

Hinauf und hinab durch den Pandschab
Den Fluss entlang bis zur See
Ich sehe schon aus im Spiegel
Wie eine Vierzigjährige

Du wolltest nicht Liebe, Johnny
Du wolltest Geld, Johnny
Ich aber sah, Johnny
Nur auf deinen Mund

Du verlangtest alles, Johnny
Ich gab dir mehr, Johnny
Nimm doch die Pfeife aus dem Maul, du Hund

Surabaya-Johnny
Warum bist du so roh?
Surabaya-Johnny
Mein Gott und ich liebe dich so

Surabaya-Johnny
Warum bin ich nicht froh?
Du hast kein Herz, Johnny
Und ich liebe dich so
Ich habe es nicht beachtet
Warum du den Namen hast
Doch an der ganzen langen Küste
Warst du ein bekannter Gast

Eines Morgens in einem Sixpence-Bett
Werd ich donnern hören die See
Und du gehst, ohne etwas zu sagen
Und ein Schiff liegt unten am Kai

Du hast kein Herz, Johnny
Du bist ein Schuft, Johnny
Du gehst jetzt weg, Johnny
Sag mir den Grund

Ich liebe dich doch, Johnny
Wie am ersten Tag, Johnny
Nimm doch die Pfeife aus dem Maul, du Hund

Surabaya-Johnny
Warum bist du so roh?
Surabaya-Johnny
Mein Gott und ich liebe dich so

Surabaya-Johnny
Warum bin ich nicht froh?
Du hast kein Herz, Johnny
Und ich liebe dich so