Audio88
Sand Im Getriebe
Kinder sind plötzlich schon mit zwölf erwachsen
Wenn sie vor dem Einlass einer öffentlichen Einrichtung stehen und Eintritt zahlen sollen
Der Startschuss trifft immer den Richtigen
Wer ein Glashaus betritt, sollte keine Steine mit hereinnehmen
Wir sind schon ganz heiser von unserem heiteren Gesang
Am Anfang ist es immer ganz einfach
Und da wir die einfachen Dinge so sehr mögen
Bringen wir auch nur ungern etwas zuende
Unter einem Regenschirm wird man zwar nicht nass
Man hat aber auch nur noch eine Hand frei

Nichts brennt so schön, wie ein Feuer, dass man selbst gelegt hat

Muss denn wirklich jedem „wenn“ ein „dann“ folgen?
Wenn wir uns alle im gleichen Moment die Arme aufschneiden
Kann keiner mehr dem andern den Druckverband anlegen
Es ist nicht meine Angelegenheit, dass sich Delphine in den Fischernetzen verfangen:
Ich esse weder Delphine noch Fische
Vielleicht warten wir ja nur auf den richtigen Zeitpunkt;
Vielleicht haben wir ihn aber auch schon verpasst
Wir sind ein Paradebeispiel für alle, die bei Paraden am Rand stehen und jubeln und winken
Wir bestehen zum großen Teil aus Wasser, das keiner mehr trinken will
Die Geschmacksverstärker schmecken nach geschmacklosen Witzen, bei denen jeder lacht
Mit Leichtigkeit basteln wir uns aus Schaufensterpuppen Leitfiguren
Man braucht nur einen Bart, einen Hut und einen Stock und schon wirkt es authentisch
Außer den Außendienstmitarbeitern freuen sich alle auf den nächsten Betriebsausflug
Wir werfen den Kraftstoffsparenden Kraftfahrzeugen Sand ins Getriebe
Nichts brennt so schön, wie ein Feuer, dass man selbst gelegt hat

Die harte Wirklichkeit verliert auch nichts an Härte
Nach der Bearbeitung mit Weichzeichnern
Man braucht nicht einmal mehr die modernste Technik
Um sich alleine ein Familienfoto zu basteln
Der Bildersturm weht nur noch schwach und leise
Nur auserwählte Wahlplakate werden von den Straßenlaternen gerissen
Und das auch nicht in jedem Stadtteil
Weil morgen ja auch noch ein Tag ist, machen wir heute nichts
Allerdings war gestern auch schon ein Tag

Nichts brennt so schön, wie ein Feuer, dass man selbst gelegt hat