Destroy Degenhardt
Dr. Schlingensief
[Part 1: Degenhardt]
Ich werd' irgendwann wach
Ich steh' irgendwo auf
Alles so dunkel und nichts
Kletter' zum Fenster raus
Ich starr' nach oben aus den Heutetrümmern
Mein Leben bin ich so gewohnt
Und aus dem aktuellen Kollaps
Beginnt ein wirrer Monolog
Ich war ein komisches Kind, jetzt bin ich groß und seltsam
Keine Nabelschnur zu irgendwas, verlorene Eltern
Zieh' die Plastikmaske über meine Augenringe
Spiel' den Menschen, spiel' den Freund
Wissend, dass das auch nix bringt
Ich war in jeder Brigade, ich war Teil der Crew
Alle Gespräche sind Fremdsprache und keiner hört mehr zu
Mir steckt das Schreien im Blut, doch ich bin leise genug
Mehr als drei Wörter bleiben immer ein verzweifelter Versuch
Ich bin selber Führer, ich bin selber Satan auch wenn's keinen interessiert
Auch wenn ich selber keinen Plan hab
Ich hab vierzig goldene Regeln, nur vergessen und verdreht
Ich hab dreizehn Extraleben, nicht verstanden, nur überlebt
Ich hab mir jedes Logo tätowiert, stand immer erste Reihe
Ich hab's wenigstens versucht, doch war im Endeffekt alleine
Ich wollte glauben und hab geglaubt, ich wollte ficken und verstehen
Ich wollte schöner dafür sterben und lieber untergehen

[Hook: Degenhardt]
Hallo Gott-Satan vom Mars, hier is' alles am Arsch
Denn das Ende is' schöner als das Leben danach
Kein' echten Sinn, kein' nüchternen Verstand gefunden
Zwischen Elektronik und Trainingshose, ganz unten

Ey Gott-Satan vom Mars, hier is' alles am Arsch
Denn das Ende is' schöner als das Leben danach
Ich will den Amok über alles und für jeden
Dafür geboren heißt nicht, dass wir's überleben

[Part 2: Degenhardt]
Und die scheiß Ginflasche ist leer, Mallory Knox war eine Lüge
Ich bin nur ich - "nicht geeignet als dein geistiger Führer"
Ich zelebriere meinen Status, ich bin dumm und melancholisch
Will die Mädchen mit den Narben und die Jungs mit den Drogen
Auch wenn ich alles davon töte, deine Odyssee in Scheisse
Du kannst mich hassen, doch mach niemals die Musik leiser
Ich war nachts in jeder S-Bahn, ich war nicht auf jeder Party
Ich wollte wirklich Freunde sein als größter Egonazi
Auf meinem Einhorn warst du nicht dabei
Für meinen Absturz hattest du keine Zeit
Und als du kamst war meine Reha längst vorbei
Ich weiß, ich rede zuviel, klingt alles geistesgestört
Ich kotz' mein Arthousekino-Popcorn auf dein Heisenberg-Shirt
Ich rutsche jeden Morgen über meinen toten Punkt
Die Schlagschatten des Drogensumpfs
Positiv krank, komisch gesund
Ich will jede Sucht auf Null zurück
Sodass ich wieder kiffen, wichsen, ficken kann
Ich alles übertreibe und dann doch wieder alleine
Ich will den Kratzer von Tim Burton, ich will Yelawolfs Gesicht
Und meine erste warme Nacht mit Sierra Kidd
Ich will den Style von Shacke One versus die goldenen Zitronen
Ich will die Mädchen mit den Narben und die Jungs mit den Drogen

[Hook: Degenhardt]
Hallo Gott-Satan vom Mars, hier is' alles am Arsch
Denn das Ende is' schöner als das Leben danach
Kein' echten Sinn, kein' nüchternen Verstand gefunden
Zwischen Elektronik und Trainingshose, ganz unten

Ey Gott-Satan vom Mars, hier is' alles am Arsch
Denn das Ende is' schöner als das Leben danach
Ich will den Amok über alles und für jeden
Dafür geboren heißt nicht, dass wir's überleben

[Bridge: Degenhardt]
Und so lamentier' und predige ich Scheisse
Ich stehe halbnackt
Ich brauch den Führer und den Prügelknaben
Der schuld ist, dass ich alles verkack'
Ich spuck' den Abklatsch meines Lebens Richtung Himmel
Bin jetzt komplett nackt und nassgeschwitzt
Und zwischen den zerkratzten Synapsen
Hör' ich plötzlich diese Stimme

[Outro: Sample]
Wie lange hast du's schon? Weißt du das?
Seit letzter Nacht, möglicherweise schon länger
Ich...ich fühle mich verändert
Wie genau fühlt es sich an?
Naja, irre
Ich kenn' alle möglichen Spielarten von irre, sag mir...sag mir wie es sich anfühlt!
Es fühlt sich an als…als wäre ein Mixer in mir
Und in diesem Mixer ist einfach alles
Liebe, Hass, Feuer, Eis...Polonium, Eiscreme, Taranteln, einfach alles
Die gesamte Schöpfung…ist in mir
Kennst du auch diese Art von irre?